Auch bei den sehr heißen Tagen mit einer maximalen Temperatur von mindestens 35°C, die erst ab den 1980er Jahren in Bamberg auftreten, registrieren wir einen Zunahme-Trend: Während es in den 1980er Jahren nur zwei Jahre mit ein bzw. zwei solcher Tage gab, waren es im 10-Jahre-Intervall 2015-2024 schon sieben Jahre, wobei vier Jahre mindestens fünf dieser sehr heißen Tage aufwiesen (siehe T. Foken, Bamberg im Klimawandel, 2025, 2.Aufl., S.84). Im Zuge des Klimawandels tragen der zunehmende Strahlungsantrieb durch den ansteigenden Treibhausgas-Gehalt der Atmosphäre, aber auch eine Veränderung der atmosphärischen Zirkulation zur Zunahme von Hitzeepisoden bei. Dazu gehört im Sommerhalbjahr auch eine Verlangsamung der überwiegend von West nach Ost ablaufenden Wettersysteme; Hochdrucklagen bleiben so länger über einer Region wetterwirksam.
Die über die vergangenen Jahrzehnte stark angestiegene Hitzebelastung hat unter anderem gesundheitliche Folgen. In heißen Sommern wie 2003, 2006, 2015, 2018, 2019, 2022, treten in Deutschland etwa 9.000 - 11.000 Hitze-assoziierte Todesfälle auf (Huber, V., et al., 2024, Deutsches Ärzteblatt, 2024, 121: 79-85). . Zusätzlich gibt es eine hohe Zahl von Menschen, die aufgrund von gesundheitlichen Problemen in die Ambulanzen kommen. Besonders sind sehr junge und auch ältere Menschen, sowie Kranke oder Pflegebedürftige von dem Hitzestress betroffen.
Starke Sonneneinstrahlung bei sommerlichen Hochdrucklagen bedingt auch erhöhte UV-Strahlung als eine damit verknüpfte gesundheitliche Belastung insbesondere für die menschliche Haut. Aus Vorläufersubstanzen wie Stickoxiden und Kohlenwasserstoffen entsteht zudem unter dem Einfluss von UV-Strahlung im Zuge komplexer chemischer Reaktionen großräumig bodennnahes Ozon. Auch das ist eine mit diesen Hitzesituationen verknüpfte weitere gesundheitliche Belastung.
Von Hochdruckeinfluss bestimmtes warmes Wetter führt meist auch zu trockenen Witterungsabschnitten, in denen nennenswerter Niederschlag auf größerer Fläche ausbleibt. Zusätzlich ist wärmere und dann häufig erheblich untersättigte Luft bestrebt, mehr Feuchte aufzunehmen, und daher verdunstet auch mehr Wasser aus Boden und Vegetation, wenn die Temperatur hoch, die Luft trocken und auch etwas Ventilation vorhanden ist. Durch diese zunehmend auftretenden Bedingungen nehmen Trockenheitsphasen bzw. Dürreepisoden zu. Insbesondere gibt es in der Region Bamberg - ähnlich wie im größten Teil Deutschlands - eine systematische Entwicklung hin zu ausgeprägter Frühjahrstrockenheit, wie in der folgenden Grafik der Verlauf des Trockenheitsindex für den Monat April in Bamberg zeigt.